Warum ist mir die Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen / der Zölibat und die anderen evangelischen Räte wichtig?
Warum ist mir die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen / der Zölibat so wichtig, dass ich sogar eine eigene Internetseite zu diesem Thema erstelle? Welche Werte sind für mich mit dem Zölibat verbunden?
- Die Verkörperung der Liebe Gottes, das Ideal der vollkommenen, liebenden Hingabe an die Kirche und die Menschen, mitten in der Welt von heute.
Ich finde es toll, dass die Kirche (im Angesicht der Krisen der Jahrhunderte muss man hinzufügen: eigentlich) als Instrument Gottes dafür da ist, die Liebe Gottes zu den Menschen, das Heil, zu verwirklichen. Ich finde es wichtig, dass die Kirche – um ihrem Auftrag gerecht zu werden – nach institutionell gesicherten Formen sucht, wie sie diese Liebe durch Personen am besten verwirklichen kann.
- Gott allein genügt – wirklich!
Ich finde es toll, dass es eine Lebensform gibt, mit der man wie mit keiner anderen ausdrücken kann: Gott allein genügt! Für Gott und seinen Liebesplan lohnt es sich, ansonsten wichtige Dinge hinten anzustellen! Dabei geht es nicht primär um Verzicht, sondern Bevorzugung von etwas Wichtigem.
- Die radikale Christusnachfolge, das Streben nach Heiligkeit ist für normale Menschen möglich, erfüllt und macht glücklich.
Ich finde es toll, dass Gott in seiner Kirche eine Lebensform und eine Regel wachsen lassen hat, die ausdrückt: Die vollkommene, liebende Hingabe kann wirklich Normalität in der Kirche sein und ist nicht nur etwas für Sonderlinge. Es ist wirklich möglich Jesus beim Wort zu nehmen, ihm zu vertrauen und die Fülle des Lebens zu gewinnen!
- Diese Welt ist nicht alles, das ewige Leben ist eine Realität.
Ich finde es toll, dass die Kirche eine Lebensform kennt und diese wertschätzt, die aussagt: Das ewige Leben, das Reich Gottes ist wirklich eine Realität – sonst wäre mein Leben absolut sinnlos. Diese Welt ist nur ein ganz kleiner Anfang – das Eigentliche kommt noch!
- Die Einheit der Kirche.
Mir ist die Einheit der Kirche und ihre Universalität sehr wichtig (vgl. auch Joh 17,21). Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen stützt diese Einheit, die in der katholischen Kirche im Primat des Papstes deutlich wird. Beides – Papstprimat und Zölibat – fördern einander.
- Den Wert des Ehesakrament und das Ideal der Liebe.
(Das Ideal der Liebe ist zum Teil schon im ersten Punkt angesprochen.) Ich finde es eine wunderbare Wertschätzung Gottes, dass Er uns zutraut, eine einzig(artig)e liebende Beziehung zu leben, die dem Menschen von seinem Wesen her wirklich gerecht wird. Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen stützt dieses (katholische) sakramentale Eheverständnis – wie umgekehrt, denn bei beiden geht es um die wirkliche liebende Hingabe.
- Der Dienst hat Priorität.
Für mich ist ein wesentlicher Punkt der Christusnachfolge der wirkliche (und nicht nur so bezeichnete) Dienst und die damit verbundene Demut. In Zeiten, in denen (zu Recht) auf alle erdenklichen Formen von Missbrauch und Machtstreben aufmerksam gemacht wird, erscheint mir dieser Punkt sehr wichtig. Von ihrem Wesen her fördert die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, richtig gelebt, das Dienstbewusstsein mehr als vieles andere.